Ein Barista ist kurz davor einen Siebträger in eine Espressomaschine einzuspannen.

Geschichten von Menschlichkeit & Perspektiven

Aus der Reihe „Kaffeehandel- Licht & Schatten“

Diese Folge gehört in die Liste von „Kaffeehandel – Licht und Schatten“, wobei es heute definitiv um die strahlend helle Seite des Ganzen geht.

Als Interviewgast habe ich nämlich Christina an Board. Sie ist einer der Köpfe hinter White Flag Coffee, einer gemeinnützigen Organisation mit dem Ziel Menschen in Guatemala auf ihrem Weg in die finanzielle Unabhängigkeit zu unterstützen.

Entstanden ist dieses Projekt wie der Phönix aus der Asche, direkt während des sehr langen und harten Lockdowns in Guatemala, in dem die Menschen mit weißen Fahnen an der Straße zeigten, dass sie am Verhungern sind. Ein perfektes Beispiel, wie Kaffee Menschen helfen kann und wie es möglich ist auch aus solch einer Notlage heraus die Weichen zu stellen, um in Zukunft noch mehr Gutes tun zu können.

In unserem Gespräch unterhalten wir uns aber natürlich noch über viel mehr. Es geht um die mutige und inspirierende Geschichte von Christina und wie sie und ihr Mann einfach so einen Kaffeeimport auf die Beine gestellt haben.

Der Podcast ist unser Interview und in diesem Artikel bringe ich dir White Flag Coffee und die Idee dahinter etwas näher.

Wie immer lohnt sich also Hören und Lesen, viel Spaß dabei.

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Die aktuelle Lage in Latein Amerika

Keine Sorge, so kurz vor Weihnachten möchte ich nicht zu viel in dunklen Farben mahlen. Einen kleinen Umriss der Grundsituation möchte ich dir aber geben.

In vielen Kaffee Produktionsländern leben viele Menschen in prekären Lebensverhältnissen. Das Wohlstandsgefälle ist oft riesig. Es Menschen, die in großen Anwesen mit riesigen Villen wohnen und direkt angrenzend haust eine 3 Generationen Familie in einer Ein-Zimmer-Wellblechhütte.

Viele Menschen aus dieser zweiten Gruppe, leben von der Hand in den Mund, leben mit ihrer Familie von 1$ pro Tag. Eine Situation die nicht zuletzt durch die extrem niedrigen Kaffeepreise der letzten Jahre noch perspektivloser geworden ist.

Ganz besonders die junge Generation sieht offensichtlich keine Zukunft mehr für sich in diesem System aus dauerhafter Armut und ohne Zugang zu echter Bildung. Als Ergebnis steht ein immer größer werdender Strom an Menschen, die ihr Glück versuchen und sich in die USA aufmachen. Zurück bleiben oft Frauen, Mütter, manchmal Kinder, die versuchen so lange durchzuhalten, bis (vielleicht) irgendwann Geld ankommt. Hinzu kommen die sich drastisch verändernden Bedingungen durch den Klimawandel.

Die Pandemie und zwei Hurrikans im letzten Winter, hat diese Lage noch mal deutlich eskalieren lassen. Menschen haben ihre Ernte verloren und/oder von ein auf den anderen Tag kein Einkommen, damit kein Essen und teilweise kein Wasser mehr, mussten aber zuhause bleiben.

Das Ergebnis: weiße Flaggen, die signalisieren, wir brauchen Hilfe!

Wie hilft White Flag Coffee?

Das Logo von White Flag Coffee. Ein schwarzer Kreis, mit Weißen Fahnen, weißer schrift und Pinken Outlines.

Gegründet als spontanes Projekt zur Krisennothilfe, geht White Flag Coffee jetzt den Weg in Richtung Prävention. Denn eines der größten Probleme ist, dass die ärmere Bevölkerung, eben nur unzureichend Zugang zu Bildung und generellen Förderprogrammen hat.

Das White Flag Coffee Projekt will Menschen den Zugang zu Berufsbildung schaffen, die sie befähigt sich selbst ihre Perspektiven aufbauen zu können und krisenfestere Einkommensströme zu generieren. Sprich Hilfe zur Selbsthilfe, um auszubrechen aus dem Kreislauf von der Hand in den Mund.

Warum werden keine staatlichen Projekte unterstützt?

Viele der staatlichen Programme die Menschen helfen sollen, kommen nicht dort an wo sie sollten/müssten. Über die Gründe lässt sich spekulieren, aber viele der Bürger misstrauen der Regierung. Die meisten der vorhandenen Bildungsprojekte haben zudem gewisse Zugangs Hürden, wie beispielsweise, dass sie Geld kosten. Wer sich bilden will, um aus der Armut herauszukommen, hat meist einfach keine Chance. Genau diese Lücke soll geschlossen werden.

Warum ausgerechnet mit Kaffee?

Wenn es doch so schwierig ist mit Kaffee Geld zu verdienen, wieso dann Berufsbildung in diesem Bereich? Das hat verschiedene Hintergründe, hier ein paar davon:

  • Das Kaffeenetzwerk ist bereits mit der gesamten Welt vernetzt, konsolidiert, wirkungsvoll und bring Gelder ins Land.
  • Kaffee ist tief in der lokalen Bevölkerung verankert, viele Familien betreiben kleine Farmen, die wiederum ertragreicher werden könnten, mit genügend Wissen zum Thema. Wieso also das Rad neu erfinden, wenn man schon bestehende Strukturen nutzen kann.
  • Der Binnenmarkt für Kaffee wächst auch in den Produktionsländern und allein dadurch ergeben sich schon wieder neue Möglichkeiten an Einkommensströmen für Familien, Perspektiven für die Jugend, sofern die Qualifikationen dazu erworben werden können.

Obendrein ist White Flag Coffee gegründet von verantwortungsvollen Kaffeehändlern und unterstützt von einem breiten Netzwerk an hervorragenden Röstereien und Coffee Professionals aller Art. Kaffee ist also einfach auch eine Kernkompetenz.

Wie kannst du unterstützen?

Ja ich rühre hier ein wenig die Werbetrommel, einfach weil ich dieses Projekt äußerst unterstützenswert finde. Wenn dir das auch so geht, dann findest du hier ein paar Infos dazu, wie du diesen Menschen helfen kannst, bzw. White Flag Coffee dabei unterstützen kannst Gutes tun zu können.

Als Konsument:

Kannst du White Flag Coffee Kaffee kaufen. Der Gewinn geht direkt in das Hilfsprogramm. Gleiches gilt auch für Merchandise und natürlich Spenden. Es gibt außerdem handgestickte Patches und wenn du über all das sprichst, wissen mehr Menschen davon, was ebenfalls großartig ist. Alle Links dazu sind hier hinterlegt.

Als Coffee Professional:

Du kannst White Flag Coffee Rösten/Verkaufen und damit deinen Teil beitragen. Oder du hilfst durch mitdenken oder auch mitmachen beim Aufbau des Berufsbildungsprogramms. Auch dazu habe ich dir hier einen Link eingebaut.

Als Fachfremder:

Wie auch als Konsument kannst du über das Projekt sprechen, die Botschaft kreativ teilen. Letztes Jahr gab es außerdem auch Zoom Runden, Vorträge, Yoga Stunden etc. die Gelder gesammelt haben. Sprich sei kreativ und nimm gern mit Christina und Markos Kontakt auf.

Grundsätzlich glaube ich gilt, jedes bisschen Hilfe ist willkommen.

Wer ist alles dabei?

White Flag Coffee wird seit Anfang an von einer breiten Menge an tollen Röstern, Cafés und Kaffeeenthusiasten/Profis aller Art und auch fachfremden einfach nur großartigen Menschen unterstützt. Einen Link zur Übersichtsseite aller Supporter findest du hier.

Wenn du aufmerksam schaust, wirst du auf dieser Seite auch mein Logo entdecken, denn ich engagiere mich stark im Aufbau und der Durchführung des Berufsbildungsprogramms. Als ersten Schritt dafür werde ich von Ende Januar bis Anfang März in Guatemala in einem Café mitarbeiten, um ein Gefühl für die Arbeit als Barista in diesem völlig anderen Umfeld zu bekommen. Außerdem werden wir in dieser Zeit an Workshops und dem gesamten Projekt direkt vor Ort weiterfeilen.

Dieses Engagement passiert auf ehrenamtlicher Basis, weshalb ich mich natürlich auch freue, wenn du mich in dieser Zeit unterstützen möchtest. Das geht ganz simpel fleißiges Kaffee Kaufen in meinem Shop, oder auch über meinen Steady Account.

Ich freue mich natürlich über jede Art von Trinkgeld für meine Arbeit, und jeden Cent, der mir die Freiheit gibt, das alles zu unterstützen. Natürlich nehme ich dich auch auf allen Kanälen mit zu diesem besonderen Projekt.

Damit das so funktionieren kann:

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Was würde dich dabei am meisten interessieren, oder welche Themen dürfen für dich nicht fehlen? Was würdest du dir vielleicht noch wünschen für deinen Support, oder fehlen dir Informationen?

Schreib mir gern.

Danke fürs Lesen, Supporten, Weitersagen, Bewerten, Abonnieren!

Links zur Folge

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