Panorama im Kaffee Ursprung, ein wichtiger Ort für mehr Nachhaltigkeit im Kaffee

Von Dilemma und Hoffnung

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Passen Nachhaltigkeit und Kaffee zusammen? In dieser Folge schauen wir uns das an. Wo liegen die Probleme und gibt es Hoffnung in dem Thema? Kleiner Spoiler, ja gibt es.

Gerade am Kaffee Ursprung ist die Gemengelage allerdings bedrohlich!

Wir unterhalten uns über die ökologischen, sowie sozialen Aspekte in diesem Thema und wie das untrennbar zusammenhängt.

Nachhaltigkeit als Referenzpunkt

Wenn du mir schon eine Weile folgst oder wenn wir uns schon mal länger über Kaffee unterhalten haben, dann weißt du, dass mir die Nachhaltigkeit im Kaffee Thema sehr am Herzen liegt. Ich würde sogar sagen es ist ein Dreh- und Angelpunkt, in meiner Sicht auf die Kaffee Welt.

Für mich ist Nachhaltigkeit im Kaffee ein Referenzpunkt. Hier analysiere ich Bohnen

Das hat viele Gründe, ein wichtiger davon ist wohl mein Geographie Studium. In diesem Fachgebiet geht es extrem viel um Nachhaltigkeit in Systemen. Unter anderem durfte ich eine Seminararbeit über Zertifikate und Labels verfassen und habe das am Beispiel von Kaffee durchgeführt.

Der Begriff „nachhaltig“, wurde in den letzten Jahren natürlich stark strapaziert. Damit wir beide vom Gleichen sprechen: Für mich bedeutet nachhaltiges Handeln, dass heute so agiert wird, dass auch zukünftige Generationen ihre Bedürfnisse in der gleichen Weise weiterhin decken können.

Bei dem Begriff „Nachhaltigkeit“ denkt man inzwischen automatisch an die ökologischen Variablen. In der Kaffeebranche sind diese zwar durchaus wichtig und fallen teilweise in nicht unerheblichen Maßen an, aber sie sind eben auch untrennbar mit der sozialen Komponente verknüpft.

„Was redet er da?“

Kurz und knackig: Für uns in Europa wächst Kaffee nicht regional – mit wenigen Ausnahmen in Botanischen Gärten oder der Forschung. Er wird aus abgelegenen Tälern, die auf der anderen Seite von ziemlich viel Wasser liegen, bis zu uns gebracht. Allein beim Transport fällt also eine erhebliche Menge an Emissionen jeglicher Art an. Je nach Art des Anbaus und der Verarbeitung im Kaffee Ursprung, entstehen auch dort Umwelteinflüsse in größeren Mengen an.

Da müssen wir ran, ohne Frage. Um hier wirklich Erfolge verbuchen zu können, muss in aller erster Linie das soziale Dilemma in den meisten Produktionsländern, verbessert werden. Denn Kaffee steckt in einer tiefen Kriese.

Das Kaffee Dilemma

Die Coffea Arabica ist ein empfindliches Pflänzchen. Sie braucht ganz bestimmte klimatische Bedingungen, um zu wachsen. Diese hat sie in den letzten Jahrhunderten in den heutigen Anbauregionen gefunden. Doch durch den Klimawandel verschieben sich die nutzbaren Flächen und schrumpfen dabei.

Coffea Arabica, die Kaffeepflanze, ist sehr empfindlich. Nachhaltigkeit ist auch wichtig um sie zu schützen. Hier siehst du Blätter mit deutlichem Pilzbefall

Daraus resultieren drastische Ernteeinbußen und Qualitätsminderung und damit geringeres Einkommen. Einkommen, dass aber dringend gebraucht wird, damit überhaupt Investitionen getätigt werden können, um sich als Produzent an die Veränderung anzupassen.

Dazu kommt, dass Kaffee in einer katastrophalen Preiskriese steckt. Der weltweite Durchschnittspreis liegt seit Jahren unterhalb dessen, was es (für die meisten Produzenten) kostet zu produzieren.

Ökologische Nachhaltigkeit ist für die aller Meisten somit gar nicht umsetzbar. Selbst dann nicht, wenn sie alle anderen Mittel, wie Zugang zu robusteren Arten, der richtigen Bildung, Absatzwegen, welche dem Mehraufwand Rechnung tragen, etc. hätten.

Perspektiven

Wäre das eine Zukunftsperspektive für dich und deine Kinder? Eben, ist es für viele Kaffeeproduzenten auch nicht mehr. 

Daher ist es für mich ganz eindeutig, dass man das ökologische nur in direkter Verbindung mit dem sozialen Problem lösen kann. Sprich es muss mehr Geld an den richtigen Stellen ankommen, geforscht und gebildet werden.

Wie traurig? Ja, dass ist es, aber lies weiter.

Denn es motiviert mich jeden Tag, dass es eine Menge Menschen gibt, die hier anders agieren und an Lösungen arbeiten. Das aller Beste daran ist, dass sie es mit gutem Erfolg tun.

Der Haken an der Sache ist, dass zu wenige Konsumenten davon wissen, also Menschen wie du. Viele kaufen sich ein gutes Gewissen, indem sie den zertifizierten Kaffee im Discounter kaufen, statt den ganz billigen. Guter Ansatz, aber leider auch nicht mehr.

Damit kommen wir zu einem Gedanken, den du in diesem Blog und Podcast regelmäßig findest. Es liegt in unserer Macht, hier etwas zum Guten zu ändern. Ganz einfach ohne sich zu verbiegen. Du musst dafür auch nicht den neuesten Schrei an hell geröstetem Kaffee trinken, wenn du nicht willst.

Ein Ort in Guatemala, Nachhaltigkeit ist hier ein wichtiges Thema, aber nicht von jedem Kaffee Produzenten umsetzbar.

Zusammengefasst

Unterm Strich geht es um Wertschätzung für ein besonderes Lebensmittel, dessen Weg von der Plantage bis auf deinen Küchentisch gepflastert ist mit viel Arbeit und Hingabe, um am Ende so nebensächlich und beliebig zu werden.

Wir können daran etwas ändern. Informiere dich wo und was du kaufst, sprich über diese Sache und lass uns dieses wunderbare Lebensmittel wieder mehr Wertschätzen.

In diesem Sinne Augen auf beim Kaffee kauf!

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