Abgepackter Katzenkaffee, aka Kopi Luwak in gelben Packungen.

„Sag mal hast du eigentlich schon mal diesen Katzenkaffee getrunken?“

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Die Katzenkaffee Frage ist definitiv die mir am häufigsten gestellte Frage, meiner Kaffee Karriere – mit Abstand. Gefühlt hat jeder schon mal davon gehört. Doch nur die wenigsten wissen tatsächlich was dahintersteckt. Ein Fall für die Reihe „FAQ an den Barista“.

Zum Thema Kopi Luwak, oder Civet Coffee, gibt es deutlich mehr zu sagen als, dass es Kaffee ist, welcher von Schleichkatzen gefressen wird. Darum reden wir heute darüber, warum es ihn gibt, wie er entstanden ist, welche Besonderheiten er hat und was man dringend bedenken sollte, wenn man ihn trinkt.

Es gibt Kaffee aus dem Kot von Katzen?

Nur damit wir auf derselben Welle schwimmen. In Asien, genauer in Indonesien, Vietnam und auf den Philippinen, gibt es eine Art der Kaffeeaufbereitung, bei der die Fermentation der Kaffeebohnen durch eine Schleichkatzenart „übernommen“ wird.

Kopi Luwak oder Katzenkaffee in einem Glas.

Ursprünglich kommt das ganze wohl aus dem Indonesien der Kolonialzeit. Der während dieser Zeit von den Einheimischen angebaute Kaffee war ausschließlich für den Export bestimmt und durfte entsprechend nicht selbst konsumiert werden.

In dieser Gegend ist auch die besagte Schleichkatzenart, mit der Neigung für Kaffeekirschen, heimisch. Diese putzigen Tierchen sind auch damals schon gerne zum Futtern gekommen und, wie der Lauf der Natur nun mal so ist, haben dann auch irgendwo ihre Notdurft verrichtet. 

Die Katzen verdauen dabei alles von den Kirschen, aber nicht die Bohnen. So etwas war natürlich nicht für den Export vorgesehen, also haben sich die Farmer hier bedient. Die Bohnen gesäubert, geröstet und sich einen Kaffee daraus gebrüht.

Da schau an, Kopi Luwak, aka. der Katzenkaffee war erfunden.

Diese Art der Kaffeeaufbereitung wird regelmäßig in Film, Funk und Fernsehn aufgegriffen und hat inzwischen einen enormen Bekanntheitsgrad erreicht. Das trägt teilweise extrem interessante Früchte, auf die ich in einer extra Folge einmal eingehen werde.

Wenn diese erschienen ist, werde ich sie dir natürlich hier verlinken. Solange findest du hier die erste Folge aus „FAQ an den Barista“

Was macht ihn nun so besonders?

Nun ja, die Enzyme, die während der Verdauung auf die Bohnen einwirken, fermentieren die Bohnen auf ihre ganz eigene Weise. Das gibt dem Kopi Luwak einen erdigen, vollen Grundton.

Zudem sind diese Schleichkatzen nicht doof, sie fressen natürlich eher die reifen Kirschen. Wir alle wissen, dass reifes Obst einfach besser schmeckt als halbreifes oder überreifes, so ist das auch beim Kaffee. Anders ausgedrückt, die Tierchen sortieren vor, was am Ende einen besseren Kaffee ergibt.

!!!ABER!!!

Sowohl eine gute Selektion als auch interessante Fermentationsaromen, sind heute absolut kein Problem mehr im Kaffee. Man kann super sortierte Kaffees kaufen und man kann die unterschiedlichsten Fermentationsarten bekommen, ganz ohne tierische Hilfe.

Eine graue Katze an einem Stein. Hat nichts mit Katzenkaffee zu tun, ist aber ein süßes Bild

Ja, aber wenn die Schleichkatzen es doch eh fressen ist das doch super?

Wie so oft in unserer Welt, können wir es nicht beim natürlichen Zustand belassen, schon gar nicht, wenn man damit Geld verdienen kann. Daher gibt es inzwischen richtige Käfigbatterien, in denen die Katzen in kleinen Boxen gehalten werden und hauptsächlich Kaffee zu fressen bekommen. Das ist alles andere als Artgerecht.

Ich hatte überlegt an dieser Stelle einen Link einzufügen, um dir das zu verbildlichen, aber wer weiß wer das hier alles liest und ob er, oder sie, genug seelische Kraft dafür hat. Wenn es dich interessiert, findest du dazu aber genug Material über die einschlägigen Suchmaschinen.

An diesem Punkt hört für mich die Diskussion auch schon auf, denn kein Kaffee der Welt ist es wert, dass so viele Tiere dafür leiden. Besonders, weil man für das Geld, dass für einen guten Kopi Luwak oder Civet Coffee, abgerufen wird auch wirklich hochkarätige, katzenfreie, Kaffees bekommt!

Übrigens war es für mich heute extrem schwer öffentlich verwendbare Bilder zum Thema Katzenkaffee oder Kopi Luwak, zu bekommen. Daher habe ich dir hier einfach ein Bild einer süßen Katze eingefügt. So fürs Gefühl.

Hast du schon mal Katzenkaffee getrunken?

Das ist ja unsere Ausgangsfrage an mich. Inzwischen kann ich diese mit ja beantworten. Warum ich das trotz dem eben Beschriebenen gemacht habe?

Ein Kollege hat den Kaffee geschenkt bekommen und wollte ihn wegschmeißen, weil er ihn nicht trinken wollte. Also habe ich ihn mir genommen und ihn probiert. Der Verkauf wurde also nicht gefördert, produziert war der Kaffee schon und bevor er dann ungenutzt im Müll landet, hat er noch einen Bildungsauftrag erfüllt.

Zusammengefasst:

Würde ich mir Katzenkaffee jemals selbst kaufen? Nein, auch nicht, wenn es echter Kopi Luwak aus der freien Wildbahn ist. Außerdem ist es äußerst schwer nachzuvollziehen, ob er wirklich von glücklichen Schleichkatzen ist.

Würde ich es jemandem empfehlen ihn mal zu probieren? Diese Entscheidung darf jeder selbst treffen. Ich für mich habe da klare ethische Ansprüche an mich selbst. Die beschriebene Situation, ist eine der wenigen Konstellation, in denen ich es vertretbar finde.

Schmeckt er denn ganz besonders? Mich hat er nicht vom Hocker gehauen. Ob das am Kaffee, an meiner Einstellung, der Röstung oder der Frische lag, weiß ich nicht. Er hat in jedem Fall einen gewissen eigenen Grundton, aber da habe ich schon deutlich bessere, preiswertere und vor allem katzenfreiere Kaffees getrunken.

Jetzt sag du mal, hast du denn schon mal Katzen Kaffee probiert?

Für mehr Informationen schau doch auch gern hier vorbei:

Clubhouse: @einfachmalkaffe (ja, mit einem „e“)

Den Podcast findest du auch hier:

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Teilweise Bilder von Unsplash:

Titelbild: Photo by Sangga Rima Roman Selia on Unsplash

Katzenbild: Photo by Kazuky Akayashi on Unsplash

Danke für die tollen Bilder

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