Los Patojos Aufkleber an einer Holzwand.

Inspiration aus einem Projekt das Welten verändert

Heute gibt es eine Folge, die nur zweitrangig etwas mit Kaffee zu tun hat. Es geht allerdings um ein Projekt und den Macher dahinter, auf welches ich ohne Kaffee niemals gestoßen wäre. Ein Projekt, dass sich für genau das einsetzt, wofür ich nach Guatemala geflogen bin. Nämlich jungen Menschen Fähigkeiten vermitteln und die Möglichkeit geben ihr eigenes Potential zu entdecken.

In dieser Folge nehme ich dich mit nach Jocotenango, einer kleinen Stadt direkt neben La Antigua Guatemala. Dort treffen wir einen echten Change Maker und holen uns jede Menge Inspiration und Motivation ab. Denn die Power, die Juan Pablo ausstrahlt, die Motivation, die er verbreitet, und die Inspiration sich für die eigenen guten Ideen einzusetzen sind förmlich greifbar, wenn er über sein Projekt El Patojismo spricht. Ich hatte bei diesem Besuch fast konstant Gänsehaut.

Also mach es dir bequem, zieht die Kopfhörer auf und mach dich bereit für eine besonders große Ladung Gutes tun, Inspiration und Motivation von einem CNN Hero, einem echten Change Maker. Komm mit nach Jocotenango, zu einer kleinen Führung durch das El Patojismo Programm von Juan Pablo Fuentes und seinem Team.

Viel Spaß beim Lesen und Hören.

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Warum das Ganze?

Nun Gutes tun ist, in meinen Augen, grundsätzliche immer eine super Idee. In einem Land wie Guatemala, dass mit einigen schwierigen Voraussetzungen zu kämpfen hat, ist das gleich dreimal wichtig.

In diesem wunderbaren mittelamerikanischen Land sind die Nachwirkungen des Kolonialismus bis heute deutlich spür- und sichtbar. Es gibt eine sehr gemischte Bevölkerung (über 20 indigene Volksgruppen, Nachfahren von europäischen Auswanderern, Asiaten und US-Amerikanern), alle mit durchaus gravierend unterschiedlichen Ausgangslagen für ein erfolgreiches Leben.

Von 1960 – 1996 herrschte ein Bürgerkrieg dessen Narben ebenfalls bis heute in Land und Leuten zu sehen sind. Außerdem gibt es eine erhebliche Skepsis gegenüber den Regierenden, essenzielle Infrastrukturmissstände, und vor allem ein massives Bildungsgefälle.

Als Beispiel liegt die Analphabetenrate bei Erwachsenen Frauen über 60%, während das Land gleichzeitig die weltweit höchste Dichte an Privathelikoptern besitzt. (Letztere Info wurde mir vor Ort zugetragen, ob es wirklich die meisten sind, weiß ich nicht genau, aber es sind verdammt viele, das habe ich gesehen.)

Natürlich gibt es einige Hilfsorganisationen und NGO´s, die vor Ort präsent sind. Guatemala ist einer der größten Bezieher von Entwicklungshilfen weltweit. Diese Organisationen leisten bestimmt viel Gutes, wobei wir hierzu während unseres Aufenthalts aber auch einige ganz andere Informationen und Aussagen gesammelt haben.

Mein Eindruck nach 2 Monaten vor Ort und Gesprächen mit Menschen aus den unterschiedlichsten Hintergründen ist allerdings auch, dass die Mächtigen des Landes durchaus glücklich sind mit ihrem Status, während ein guter Teil der Menschen wortwörtlich in Wellblechhütten und Staub lebt.

Ebenfalls ist Guatemala bekannt für lebhafte Kriminalität. Allerlei Gangs und Drogenkartelle operieren dort. Das schwierige dabei, die meisten Menschen haben wahrhaftig kaum eine andere Wahl als Teil davon zu werden. Es ist ein System entstanden, welches sich selbst immer weiter füttert.

Die Gruppe bei der Führung durch das neue Gebäude von El Patojismo.

Sueños e ideas en acción

Die Ausgangslage

Menschen, und besonders Kinder, die in diesen Umfeldern leben und aufwachsen, kennen also hauptsächlich Beton, Gewalt und Kriminalität. Es klingt hart und ist für uns Mitteleuropäer kaum vorstellbar, aber es ist Realität – jetzt gerade in diesem Moment, in dem du diese Zeilen liest.

Durch Druck kann man dieses System nicht ändern und schon gar nicht bekämpfen. Das Einzige was wirklich auch nachhaltig Veränderung bewirkt und Hoffnung gibt, dass ein Entwicklungsland irgendwann keines mehr ist, ist Bildung.

Diese ist aber dort, ebenso wie in Deutschland, nicht unbedingt darauf ausgelegt die echten Potentiale von Menschen zu fördern. Die Skepsis der Eltern gegenüber der Regierung, in Kombination mit schlichten Existenznöten, verhindert daher oft, dass die Kinder in die Schule gehen.

El Patojismo – Die Idee dahinter

Das El Patojismo Projekt setzt genau hier an. Es ist ein völlig eigener Ansatz der Bildung. Das Projekt fördert und entwickelt die individuellen Potentiale der Kinder. Es zeigt ihnen, dass sie wertvoll sind, dass sie träumen dürfen, dass sie Fähigkeiten haben, an die sie glauben können, dass es eine andere Welt als Gewalt, Drogen und Beton gibt.

Das Angebot ist: Bring dein Kind her, solange es hier ist, beschützen wir es und sorgen für eine ausgewogene Ernährung. So können die Eltern arbeiten gehen, oder sich um zuhause kümmern, während das Kind lernt sich selbst eine bessere Zukunft aufbauen zu können.

Einzig- und großartig finde ich den Ansatz die Kinder von Anfang an in eine bunte Welt mit Musik und Kunst zu holen. Außerdem lernen sie neben den wichtigen Grundfähigkeiten, wie Lesen und Schreiben, auch Selbstverteidigung und viele andere Sportarten. Jedes Kind hat ein eigenes Tablet und auch sonst Zugang zu allerhand Mitteln, um die eigenen Träume und Ideen in Aktion zu setzten. Denn das ist das Motto von El Patojismo „Dreams and Ideas in Action.“

Damit aber nicht genug. In der Schule gibt es keine Politik, keine Diskriminierung, keine Kriminalisierung. Es ist egal aus welchem Hintergrund ein Kind kommt. Wer kommt, der bekommt die gleichen Chancen, wie alle anderen. Wer kommt, der bekommt medizinische Versorgung. Wer kommt, der bekommt die Möglichkeit und die Mittel, sich selbst aus dem Sumpf zu befreien.

Sich selbst ist dabei ein großes Stichwort, denn Juan Pablo Romero Fuentes – der Macher hinter dem El Patojismo Projekt – legt großen Wert darauf, dass Guatemala und seine Jugend die goldene Zukunft und ihren Weg dorthin aus eigener Kraft schaffen.

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Der Change Maker

Als wir uns trafen, wusste ich nicht wer er ist und was mich erwartet, rückblickend schätze ich mich aber extrem glücklich, diesen Mann getroffen zu haben. Señor Fuentes ist die Inkarnation von Motivation und Inspiration, wenn es um sein Projekt geht. Man merkt, dass er für etwas größeres kämpft. Er kämpft dafür die Geschichte eines Landes zu ändern, und zwar mit dem Potential der Jugend.

Aufgewachsen ist er in Jocotenango. Viele seiner Freunde verlor er durch oder an die Gewalt und Drogen. Er selbst schaffte es sich zu bilden und arbeitete als Lehrer, wobei er feststellte, dass seine Schüler immer noch vor den gleichen Problemen standen, wie er in seiner Jugend.

Also begann er mit Sport Angeboten sich den Respekt und das Vertrauen der Menschen zu erarbeiten. Er öffnete die Tür seiner Garage, lud die Kinder zum Lernen ein und zeigte ihnen neue Wege.

Inzwischen stehen 3 Schulgebäude, seine Arbeit hat weit mehr als 1000 Leben nachhaltig positiv beeinflusst und er wurde ausgezeichnet als CNN Hero, als Change Maker.

Diese Worte überlasse ich aber wohl am besten den Profis. Willst du die volle Ladung Motivation und Inspiration, dann schau dir gern dieses Video auf YouTube an:

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Fazit

Das darfst du diesmal selbst ziehen. Mich hat die Begegnung mit Juan Pablo jedenfalls nachhaltig beeindruckt. Im Anschluss an unseren Besuch vor Ort haben wir ihn noch ein paarmal in Antigua getroffen und auch so noch ein paar Worte wechseln können.

Solltest du einmal überlegen eine Liste zu schreiben von Menschen, mit denen du einen Kaffee trinken willst, schreibe ihn mit auf, dass lohnt sich.

Auch wenn unser Aufeinandertreffen nicht direkt etwas Greifbares zur Umsetzung gebracht hat, bin ich mir sicher, dass es für etwas im Universum gut war und wer weiß was die Zukunft bereithält. Für Juan Pablo Romero Fuentes und das El Patojismo Projekt, hoffentlich nur Gutes.

Enden möchte ich heute mit einem tollen Zitat:

„In a violent Country, the only weapon we can have, is love”

Danke fürs Lesen, Hören, Supporten und Teilen.

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