Barista Wisse in der Tasse, ein Flat White mit schöner Latte Art im ReCup Becher

Ein modernes Kaffee Rezept, oder doch nicht?

FAQ an den Barista

„Sag mal neulich hatte ich da so einen White Flat, oder so ähnlich. Kannst du das auch?“

Der Flat White Coffee ist ein Kaffee Rezept, nachdem immer mehr Gäste fragen. Besonders in Specialty Coffee Cafés hat dieses Milchmischgetränk über die letzten Jahre Europa erobert und erfreut sich immer größerer Beliebtheit.

Da auch ich diese Art der Kombination aus Kaffee und Milch am liebsten mag, sind es also beste Voraussetzungen für eine FAQ an den Barista Folge. Dabei gebe ich dir nicht nur eine kleine Anleitung wie du ihn zubereitest, sondern auch wo er herkommt und wie er sich genau definiert. Das Ganze hat also eine gehörige Portion Barista Wissen intus, egal wo du auf deiner persönlichen Kaffeereise aktuell stehst.

Heute soll es darum gehen:

Was ist ein Flat White?

Wie hat sich dieses Kaffe Rezept entwickelt?

Wem empfehle ich den Flatti?

Wie bereitet man ihn zu?

Viel Spaß beim Hören!

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Was ist ein Flat White

Dazu gibt es eine leichte aber nicht ganz richtige und eine etwas kompliziertere Antwort. Für zweitere muss man etwas ausholen und sich anschauen, wie das, was wir heute als Flat White Coffee trinken, in seiner modernen Form angekommen ist.

Um es möglichst anschaulich zu machen kann man sagen, ein Flat White ist ein Doppelter Espresso in einer Cappuccino Tasse (ca. 150 – 200ml), aufgefüllt mit Micro Foam.

Über die genaue Definition scheiden sich ein wenig die Geister. Daher nehme ich hier meine Definition, wie ich ihn an der einfach mal Kaffee Bar anbiete und wie ich ihn schule.

Es gibt auch Rezepte mit einem Shot Espresso und Definitionen, die sich besonders auf die dicke des Milchschaums stützen. Warum das aber in meinen Augen der modernen Definition nicht gerecht wird erfährst du im Geschichtsteil.

Was aber definitiv und über alle Hürden hinweg immer gleich ist, der Flat White Coffee ist sehr nah am Cappuccino. In aller Regel werden die gleichen Tassengrößen benutzt und auch die Zutaten sind die gleichen. Der Unterschied findet sich in den Mengenverhältnissen.

Ein Gast im Hintergrund freut sich auf ihren Kaffee mit Herz. Ob sie weiß was ist ein Flat White?

Geschichte des Flat White

Wer hat´s erfunden? Darüber streiten sich ein australischer und ein neuseeländischer Café Betreiber. Beide haben gute Geschichten zur jeweiligen Erfindung. Zeitlich kann man wohl etwa 1980 als Erfindungsjahr für dieses Kaffee Rezept festhalten. Auch wenn das im Detail wohl eher fortgeschrittenes Barista Wissen ist, über dessen Wichtigkeit man sich streiten kann. Sollte dich das näher interessieren findest du hier einen englischen Artikel dazu.

Die initiale Verbreitung dieses Kaffee Rezepts ist wohl auf Starbucks in 2010 zurückzuführen. Wobei ich – besonders aus der Sicht der europäischen Kaffeeszene – das etwas anders wahrnehme. Betrachte ich mir alle Fragen nach einem Flat White, die ich jemals von Gästen gehört habe, wurden alle nach einem Besuch eines Specialty Coffee Shops, bzw. einem Café, welches der 3rd Wave Bewegung zuzuordnen ist, gestellt. Diese Szene ist für mich also zumindest regional verantwortlich für die Verbreitung dieses Kaffee Rezepts.

Warum ist die Entwicklung des Flat Whites wichtig?

In besagten Kaffeeausgabestellen, wird vornehmlich mit 100% sortenreinen Arabica Kaffee Bohnen gearbeitet. Diese werden auch i.d.R. hell geröstet und zeichnen sich vor allem durch ihre feinen, oft sehr leichten Aromen aus. Genau die können mit Milch eine wunderbare Harmonie eingehen und neue spektakuläre Aromenkomplexe bilden, aber nur im richtigen Mischungsverhältnis. Gerade durch ihre Leichtigkeit verlieren sie sich nämlich auch extrem schnell in der Milch. Die Lösung für all jene, die dennoch ein solches Getränk in Cappuccino Größe genießen wollen? Man nimmt einen Doppelshot Espresso in die gleiche Tasse – tataa ein Flat White.

Warum ist die Milchdicke beim Flat White nicht entscheidend?

Jetzt findet sich aber in jeder Definition dieses Kaffee Rezepts auch immer der Hinweis auf die „Milchdicke“, ich schenke ihr aber kaum Beachtung in meiner Definition, warum?

Der Hinweis „mit dünnflüssigerer Milch“ zielt immer auf einen Vergleich zu einem klassischen Cappuccino, welcher traditionell lange eher mit einer ordentlichen Haube produziert wurde – und heute auch oft noch wird. Hierfür verwendet man oft festeren und dicken Schaum.

Für einen Flat White dagegen kam schon immer der dünnflüssigere Micro Foam zum Einsatz. Dieser hat aber nicht nur den Vorteil, dass man ihn sehr viel besser für schöne Latte Art einsetzten kann, sondern hat auch einen deutlich positiven Einfluss auf das gesamte Trinkerlebnis. Die Aromen kommen besser durch, der Kaffee wird insgesamt harmonischer, runder und cremiger.

All das zusammengenommen hat dazu geführt, dass die allermeisten Baristi auch die Cappuccinis dieser Welt mit Micro Foam produzieren – zumindest in einem Qualitätsbewussten Umfeld, wie beispielsweise den Specialty Coffee Läden.

Da nahezu 100% meiner Gäste das Getränk aus einem solchen Umfeld kennen, genau wie ich auch, ist für mich der springende Punkt in der Unterscheidung zwischen Cappuccino und Flat White also das Verhältnis zwischen Kaffee und Milch.

Was ist ein Flat White, hier die jeweiligen Espresso Portionen in einem Glas.

Tipps für einen guten Flat White


Was brauchst du für einen Flat White?

Eine Siebträgermaschine, guten Espresso, gute Milch und ein passendes Milchkännchen.

Das Kaffee Rezept für einen Flatti?

Einen Doppelshot Espresso (40 – 50ml), mit ca. 100 – 150ml eher dünnflüssig geschäumter Milch/Milchersatz (ca. 65°C) aufgießen und genießen.

Für wen eignet sich ein Flat White, wem empfehle ich ihn?

Der Flatti eignet sich für alle die gerne ein mittelgroßes Mischgetränk aus Kaffee und Milch genießen und dabei die Kaffeearomen deutlich wahrnehmen wollen. Aber Achtung, das Ding macht auch wach.

Wo bekommt man ihn und worauf solltest du achten?

Eigentlich bekommt man einen Flatti inzwischen in fast jedem Café mit geschulten Baristi und/oder einem gewissen Qualitätsanspruch. Aufgrund seiner Geschichte findest du ihn natürlich am sichersten in den Spezialitäten Cafés dieses Kontinents. Sollte er mal nicht auf der Karte stehen und dich mein Kollege hinter der Bar fragen anschauen bei der Bestellung, dann ordere einfach einen doppelten Espresso in der Cappuccino Tasse voll mit Milch. Das erhöht deine Chance auf das richtige Getränk imens.

Fazit

Der Flat White hat einen raketenhaften Aufstieg hingelegt, ist aber immer noch eher etwas für Kaffeekenner. Seine Erfindung geht zurück in die 1980er Jahre, bis heute hat er aber durchaus einige Wandlungen mitgemacht.

Als Definition bleibe ich bei der Fokussierung auf das Verhältnis zwischen Milch und Kaffee, denn der Schaum macht – zumindest an meiner Bar – keinen Unterschied zum Cappuccino. Gleichwohl ist es ein ganz anderes Gaumenerlebnis.

Viel Spaß beim Ausprobieren und danke fürs Lesen!

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