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Das Dilemma mit der Barista Ausbildung

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Barista ist ein toller Beruf. Das sieht vielleicht nicht jeder Mensch auf der Erde so, muss er aber auch nicht. Für mich ist er es und ich habe immer mit Stolz gesagt, dass ich ein Barista bin.

Damit einher geht aber bei mir auch das Wissen, dass ich zum einen eine fundierte Barista Ausbildung, inkl. einer Menge Erfahrung im Hintergrund habe, aber auch, dass mein Gegenüber in 98% aller Fälle nicht so wirklich einschätzen kann, was das eigentlich heißt.

Ein nicht definierter Beruf

Ein Barista bei seiner Arbeit. Hier halte ich einen liebevoll produzierten Cappuccino in der Hand. Die Herausforderung sind vielfältig.

Das liegt unter anderem daran, dass der Berufsbegriff „Barista“ zu einem der wenigen Dinge in unserem täglichen Leben gehört, der in keinster Weise reguliert ist. Die Barista Ausbildung ist nicht staatlich, läuft über keine Innung oder Kammer, oder ist auf irgendeinem anderen klassischen Weg reguliert.

Auch die Berufsbezeichnung, bzw. die Aufgaben, die mit dieser Tätigkeit verbunden werden, haben kaum einen gemeinsamen Standard. Sprich, selbst im allgemeinen Sprachgebrauch ist das Wort nicht „reguliert“.

Ein Ersatz durch andere Bezeichnungen, wie Servicekraft, Kellner, Barkeeper, o.ä., trifft es in den meisten Fällen aber eben auch nicht.

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Segen und Fluch zugleich

Das bringt natürlich eine gewisse Freiheit mit sich. Ich bin ja generell kein großer Freund von all zu starren Gerüsten. Es hat schon seine Vorteile, dass in der Barista Ausbildung anhand von aktuellem Wissensstand und mit großem Praxisbezug gearbeitet werden kann.

Gleichzeitig öffnet dieser undefinierte Bereich, auch die Tür für ein großes Delta in der Qualität und damit auch für falsche Erwartungen auf allen Seiten.

Das Richtige finden

Das Angebot für Barista Ausbildungen ist explodiert in den letzten Jahren. Fast jeder der sich halbwegs ernsthaft mit Kaffee beschäftigt, bietet auch Schulungen an.

Ich in beim Cupping während meiner Barista Ausbildung. Vergleichendes Kosten ist wichtig.

Auf den großen Eventportalen gibt es Kurse für rund 100€, die einem in einer großen Gruppe innerhalb von 3 – 4 Stunden einen Überblick verschaffen. Es gibt buchbare Home Barista Kurse in klein Gruppen oder privat, und am ganz anderen Ende des Spektrums gibt es Kaffeeschulungsprogramme, die dich, über den Verlauf von mehreren Jahren, in verschiedenen Modulen tiefgreifend in unterschiedlichen Fachrichtungen schulen.

On Top gibt es natürlich Fachschulungen, Seminare, Workshops, Messen, Fachliteratur, Privat Coaches, Consultants, und spätestens seit 2020 auch noch jede Menge Online Angebote.

Wichtig ist, hier das Richtige für sich zu finden. Das ist aber nicht immer ganz so einfach, vor allem, wenn man noch gar nicht weiß, was man denn eigentlich braucht.

Das Richtige ist nämlich zum einen natürlich Geschmackssache, also welche Art und Dauer von Schulung, aber eben auch abhängig von der Situation in der man sich befindet.

Eine wichtige Frage ist daher: Wofür brauche ich denn die Barista Ausbildung?

Wenn ich zuhause einfach nur trinkbaren Kaffee aus meiner neuen, glänzenden Siebträgermaschiene zaubern möchte, brauche ich etwas anderes, als wenn ich Kaffee an einer Bar verkaufe.

Die Themen können sich dabei freilich überschneiden, aber die Gewichtung ist eine andere.

Was ich beobachte…

…ist aber auch etwas, dass mir ein bisschen Sorge bereitet. Denn inzwischen steht bei allem, was mit Kaffeequalität assoziiert werden soll, „Barista“ drauf. Das hölt den Begriff nach und nach immer weiter aus, was am Ende zu einer insgesamt sinkenden Wertschätzung für unseren Beruf führt.

Ein Tisch voll mit Röstproben und verschiedenen Zubereiten. Typisch für eine Barista Ausbildung

In diese Spirale fügt sich auch wunderbar ein, dass es durch das riesige Angebot an Schulungen, auch immer mehr Teilnehmer von 3h Milchschäum Kursen gibt, die dann als „ausgebildete“ Baristi herumspringen.

Grundsätzlich ist das natürlich jedermanns recht, aber es tut denen Unrecht, die wirkliche Fachleute in ihrem Feld sind. Diese gibt es nämlich auch – zuhauf! Absolute Profis, die sich mit ihrem Handwerk tiefgreifend auseinandersetzten und für echte Qualität stehen.

Es gibt einige super Ansätze, wie mit dem Ganzen umgegangen werden kann und auch wirklich exzellente Ausbildungsprogramme für Baristi. Das Wissen dazu muss nur auch aus der – in letzter Zeit oft zitierten – Bubble heraus.

Zusammengefasst

Das ist auch der Grund für meinen kleinen Impulsbeitrag hier. Ich möchte nicht anprangern, ich möchte nur auf das Thema aufmerksam machen. Vielleicht bist du ja auch gerade am Überlegen, wie du dich im Kaffee fortbilden kannst, sei es jetzt für zuhause, beruflich oder einfach rein aus Spaß am Lernen. Dann hoffe ich dir mit diesem Artikel einfach noch einen Denkanstoß gegeben zu haben.

Um alles auf zwei Punkte zu bringen:

One-Size-Fits-All funktioniert im Kaffee noch weniger als in der Mode, es ist aber für jeden ein passendes Modell vorhanden.

Günstig lohnt sich nicht immer, genauso wenig wie teuer immer gut ist.

Noch ein bisschen mehr dazu, warum es überhaupt eine Barista Ausbildung braucht erfährst du im Podcast.

Danke fürs Lesen! 

Lust auf einen Kaffee Workshop?

Für mehr Informationen schau doch auch gern hier vorbei:

Clubhouse: @einfachmalkaffe (ja, mit einem „e“)

Den Podcast findest du auch hier:

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